Filmklassiker in der Stephanskirche am 18. Oktober

Am Samstag, 18. Oktober, zeigen wir um 19.30 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Odeon-/Lichtspielkino wieder einen Filmklassiker in der Stephanskirche: "Die Kommissarin" von Aleksandr Askoldov (UdSSR 1967/1987).
Der Film spielt während des Bürgerkriegs, der sich an die russische Revolution von 1917 anschloss. Eine Offizierin der Roten Armee bekommt ein Kind, muss deswegen vom Kriegsgeschehen pausieren und wird zwangsweise bei einer jüdischen Handwerkerfamilie einquartiert. Während der Krieg in diesem Film praktisch nie gezeigt wird, sondern nur als Gefühl der Bedrohung präsent ist, führt die Darstellung von Familie, Dorleben und Schwangerschaft nach und nach dazu, dass der Film zu einem einzigartigen Dokument der Humanität - und gegen jede Form von Krieg - wird.
Der Regisseur Aleksandr Askoldov konnte seinen Film in den 1960er Jahren zwar drehen, die Zensur der Sowjetunion verbot ihn aber noch vor seiner ersten öffentlichen Aufführung wegen seines Mangels an Ideologie. Während der Perestrojka in den 1980er Jahren wurde der Film in den Archiven wiederentdeckt und erlebte einen Triumphzug durch die Welt, der mit mehreren Preisen auf der Berlinale 1989 begann. Aleksandr Askoldov konnte diesen Erfolg noch miterleben. Er hatte den einzigen echten russischen Antikriegsfilm und zugleich ein großes Dokument der Menschlichkeit geschaffen. Bis heute hat dieser Film nichts von seiner Kraft und Bedeutung verloren.
Zu Beginn gibt es eine Einführung von Pfarrer Dr. Hans-Helmuth Schneider. Der Eintritt beträgt 9 €, ermäßigt 7 €.